Zeitlich erlebte Expressionismus eine sehr kurze Blütezeit!
Wie "Sturm und Drang" und "Romantik" war Expressionismus eine von den Deutschen ausgehende Bewegung!
Versuch: neue Formen zu finden!
Hauptthema: Menschlichkeit und Zukunft der Menschen
Die junge Generation, die den ersten Weltkrieg erlebte, suchte neue Ausdrucksmittel.
Drama und Lyrik waren wichtige Gattungen.
Viele Schriftsteller waren nur zeitweilig "Expressionisten", bevor sie weiter gegangen sind.
Am Anfang war die Bewegung eher philosophisch und aesthetisch, dann wegen des Krieges politisch.
Vor dem Krieg waren die Expressionisten sehr nihilistisch, gegen das Chaos des modernen Lebens.
Nach dem Krieg waren sie sehr pazifistisch.
Sie suchten "Menschlichkeit" und mussten diese Menschlichkeit neu definieren.
Wie "Sturm und Drang" waren die Dichter gegen die bestehenden Mächte:
gegen Mechanisierung, Industrialisierung, Kapitalismus, Militarismus und
"Gewalt in jeder Gestalt"! (Frenzel & Frenzel)
Antworten, die man probierte:
Sozialismus, Kommunismus, Pazifismus, Anarchismus und generelle Weltveränderung.
Interessen: Welt der Kinder, Kunst primitiver Völker, Barock (Krieg und Leiden)
Einflüsse:
August Strindberg (1849-1912): Form des Dramas - Sprecher anstatt Figuren
Dostojewski: Sozialanklagen
Pathos = Intensivierung des Fühlens
der Schrei
Kurt Pinthus meinte: "dass in der Kunst der VerwicklichungsprozeB nicht von aussen nach innen, sondern von innen nach aussen geschieht, dass es gilt, der inneren Wirklichkeit durch die Mittel des Geistes zur Verwirklichung zu helfen..."
Verzicht auf Form: Reduktion bis auf Hauptwörter
Inhaltliche Tendenzen waren: Abstraktion, Typisierung, Mythisierung
Hauptthema: der neue Mensch
Lyrik:
Übergänge vom Impressionismus zum Expressionismus sind fliessend.
Expressionistische Lyrik war am Anfang anklagend, verkündend, aufrufend.
2 Sammlungen waren sehr wichtig:
"Menschheitsdämmerung: Symphonie jüngster Dichtung" (1920) herausgegeben von Kurt Pinthus
"Verkündigung: Anthologie junger Lyrik" (1921) hgg. von Rudolf Kaiser
Drama:
Monologen waren wichtig.
Sprecher als Ideentraeger
Bühnentechnik war experimental.
Nebenerscheinungen:
Kabarett in Berlin, München, Zürich (immer noch wichtig!)
Dadaismus (1916 - ?)
Wichigste Autoren und Werke:
Ernst Barlach (1870-1938) - graphischer Künstler auch!
Der tote Tag (D) 1912
Morgue und andere Gedichte (G) 1912
Die Ermordung einer Butterblume und andere Erzählungen (E) 1913
Der ewige Tag (G) 1911
Die Bürger von Calais (D) 1914Von morgens bis mitternachts (D) 1916
Else Lasker-Schüler (1869-1945)
Die Wupper (D) 1909Die gesammelten Gedichte (G) 1917
Alfred Lichtenstein (1889-1914)
Die Dämmerung (G) 1913
(Heinrich schaut runter auf den Bruder Thomas!)
Professor Unrat oder das Ende eines Tyrannen (R) 1905 [Verfilmung: Der blaue Engel! ]Der Untertan (R) 1918 [Vor dem Krieg geschrieben!]
Der Aufbruch (G) 1914
Die Hose (D) 1911Der Snob (D) 1914
Die Wandlung (D) 1919Masse Mensch (D) 1920
Gedichte (G) 1913)
Offiziere (D) 1911Opfergang (E) 1919
Der Weltfreund (G) 1911Wir sind (G) 1913
Der Gerichtstag (G) 1919
Aber wie versteht man den einmaligen
Das Urteil (E) 1913Die Verwandlung (E) 1915
In der Strafkolonie (E) 1919
Der Prozess (R) 1925
Das Schloss (R) 1926
Der erste Weltkrieg (1914-1918)
Glaube an den neuen Menschen? Schon um 1925 nicht mehr zu finden...
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Last modified: April 23, 2006.