Deutscher Text zum Film
"Staufen im Breisgau: die historische Fauststadt"
Staufen ist eine historische, mittelalterliche Kleinstadt,
deren guterhaltene Gebaeude heute vom frueheren Leben erzaehlen.
Die Burgruine ueberschattet die Strassen der Altstadt von Staufen.
Fast alle Besucher nehmen sich die Zeit,
die alte Burgruine zu besichtigen,
die eine interessante Geschichte hat und das Stadtbild praegt.
Staufen im Breisgau laedt Sie ein!
Das Stadtwappen ist ein Schild mit drei Weinglaesern.
Die alten Strassen laden Besucher zum Entdecken ein.
Viele alte Gebaeude sind bunt gestrichen
und haben Schilder mit Erklaerungen.
Alle Besucher finden die Altstadt reizend.
Im Schatten des alten Schlosses bewahren Staufens Geschaefte,
Restaurants und Gasthaeuser die Vergangenheit.
Alle Generationen begegnen sich in Staufen.
Einkaufen ist nicht nur fuer Touristen in Staufen!
Staufen ist fuer Wein besonders bekannt.
Die Weinstoecke und Reben sind ueberall -
auch an dem Schlossberg.
Im Sommer geniesst man viele Feste
und Deutschlands bestes Wetter.
Prost!
Der Reisefuehrer Dieter Rainer erzaehlt von Staufens Gruendung:
"Wir sind jetzt auf dem Staufener Burgberg.
Diese Burg, die wir hier als Ruine sehen,
ist um 850 herum erbaut worden.
Sie wurde dann im Jahre 1111
den Herren von Staufen von den Zaehringern geschenkt.
Es ist eine sehr grosse Burganlage.
Man kann innen drin im Hof
ungefaehr tausend Leute unterbringen.
Die Burg selbst wurde zerstoert,
so ungefaehr in der Mitte des Dreissigjaehrigen Krieges, 1634,
und zwar, weil die Schweden ihre Kriegskasse
nicht mehr auffuellen konnten,
weil in Staufen kein Geld mehr vorhanden war.
Dann haben sie aus Enttaeuschung
darueber einfach die Burg angezuendet."
Man entdeckt also hier die mittelalterliche Welt,
Staufens frueheste Geschichte.
Staufen befindet sich
in der suedwestlichen Ecke der Bundesrepublik,
in der Naehe der Universitaetstadt Freiburg.
Diese Gegend heisst Breisgau.
Staufen ist ihr schoenstes Kleinod.
Staufens beruehmtester Einwohner war
Doktor Johann Georg Faust, dessen Leben
die Grundlage vieler Literatur- und Kunstwerke wurde.
Wegen seiner angeblichen Zauberkuenste
und der Legende von seinem Pakt mit dem Teufel
bleibt diese Figur des in Staufen elend umgebrachten Gelehrten
Faust immer faszinierend.
Die Wahrheit hinter der Faustlegende
war sein unerfuelltes Versprechen,
dem verarmten Herrn von Staufen
Gold durch Alchemie herzustellen.
Es war aber die Religion und nicht Zauberkuenste,
die das Leben im Mittelalter bestimmte.
Staufen war eine katholische Kleinstadt,
die auch sehr lange ein wichtiges Kloster hatte.
Leider verbrannten fast alle Dokumente von Fausts Zeit
spaeter in den Flammen des Dreissigjaehrigen Krieges.
Die Geschichte von dem Zauberkuenstler Doktor Faust
wurde in populaeren Volkslegenden dargestellt,
die spaeter als das beruehmte Volksbuch
"Historia von Doktor Johann Fausten" im Jahre 1587 erschien.
Kurz vor dem Dreissigjaehrigen Krieg
ging das maennliche Geschlecht der Herren von Staufen zu Ende.
Von Reisefuehrern lernen Besucher dann auch
ueber Staufens revolutionaere Vergangenheit
zur Zeit der nationalistischen Bewegungen im 19. Jahrhundert.
Mit der Ausnahme, dass Staufen 1848
an der gescheiterten Revolution im Breisgau teilnahm,
blieb die Kleinstadt dann eher im gemuetlichen Abseits.
Die Eisenbahn kam aber endlich nach Staufen -
und damit auch die Touristen.
Nachdem das alte Staufen von Touristen entdeckt wurde,
konnte es sich mit Stolz als die Stadt ruehmen,
in der Doktor Faust sein bluetiges Ende fand.
Zum zweiten Mal wurde Staufen vom Elend des Krieges -
im Jahre 1945 - betroffen.
Die Buerger der Stadt haben sich viel Muehe gegeben,
die Gebaeude ihrer Stadt zu renovieren und zu erhalten.
Gute Beispiele sind das sogenannte Untere Schloss oder Stadtschloss,
die Residenz der Herren von Staufen in der Stadt,
das Gasthaus Krone, eine der aeltesten Wirtschaften in Staufen,
das Gasthaus zum Loewen, in dem Faust angeblich sein Ende fand,
und das Rathaus, mit den Wappen der mit der Stadt
verbundenen Adelsfamilien, Staedten und Monarchien.
Der Staufener Buergermeister Graf von Hohenthal beschreibt
seine geliebte Kleinstadt:
"Staufen ist ein mittelalterliches Staedtchen mit einem,
so finden wir, sehr huebschen, alten Stadtbild.
Das stammt vermutlich aus dem 13./14. Jahrhundert.
Das ganze wird ueberragt durch die Burgruine,
die auf einem kegelfoermigen Berg steht und dadurch Staufen
noch eine besondere Attraktion verleiht.
Das Leben in einer so kleinen Stadt war frueher nicht einfach
und ist es auch heute nicht.
Wir sind froh, dass es noch viele Menschen gibt,
die in der Altstadt wohnen, dort ihre Geschaefte haben,
von denen sie leben.
Die Staufener Geschaefte haben sich grosse Muehe gegeben,
durch besondere Angebote immer wieder die Kunden
in die Stadt hineinzuziehen.
Die Fussgaengerzone, die seit 12 Jahren in der Innenstadt besteht,
traegt sehr viel dazu bei,
dass die Besucher gerne nach Staufen kommen,
gerne hier auch einkaufen, und dadurch ist es
immer wieder moeglich,
dass Menschen immer wieder in der Stadt leben.
Es gibt natuerlich auch Menschen,
die gerne in einer alten Stadt leben,
ohne dass sie nun ein Geschaeft dort betreiben,
weil sie einfach die Atmosphere in einer solchen Stadt lieben."
Kein Besuch waere aber komplett,
ohne in die schoenen Geschaefte zu gehen!
Beim Staufener Markt kann man sehr gut damit beginnen.
Obwohl dieser Laden klein aussieht, ist das Angebot gross!
"Guten Morgen! Herzlich Willkommen zum Staufener Markt!"
Zur Auswahl stehen typische deutsche Produkte
wie Koerbe,
Obst,
Gemuese,
Blumen,
Kaese,
Fleisch,
Wurst,
Gebaeck,
Brot,
Suppen,
Gewuerze,
Butter,
Yoghurt,
Quark,
Honig,
Marmelade,
und Trauben!
Besonders auffallend sind die Weinstoecke in Staufen.
Aus Trauben macht man bekanntlicherweise Wein.
Die Winzer spielen eine wichtige Rolle in Staufen.
Sie produzieren Weine, die Preise gewinnen
und viele Mahlzeiten beleben.
Der Kellermeister Herbert Engist erklaert, wie man Wein probiert:
"Also jetzt haben wir einen Wein im Glas, es ist ein Gutedel.
Er kommt aus diesem Stueck und er ist von dem letzten Jahr.
Er ist ein 1996er, Gutedel Kabinett Trocken,
den wir jetzt im Glas haben, den wir jetzt probieren werden.
Wir werden zuerst riechen,
und dann werden wir schmecken, probieren,
und dann werden wir sagen wie gut der Wein schmeckt -
und dann zum Wohl! Zum Wohl!"
Der Wein wird natuerlich am Ort verkauft - und getrunken.
Eine andere Art Zauberkunst!
Es versteht sich, dass man in Staufen
eine Weinprobe geniessen sollte!
Weine,
Brot,
Kaese,
gute Freunde und eine gruendliche Erklaerung des Weinbaus
sind die Zutaten fuer ein unvergessliches Erlebnis.
Staufen ist aber in einer Hinsicht sehr modern: die Schule!
Im freundlichen Gespraech geht der Schuldirektor
Guenter Scheunemann auf eine Frage in bezug auf seine Schule ein:
"Wuerden Sie auch das Arbeitsklima hier beschreiben?"
"Ja, also es ist eine sehr grosse Schule
und da ist es natuerlich schwierig,
praktisch allen Beteiligten gerecht zu werden.
Wir haben auf der einen Seite,
die Pflicht die Schueler zu unterrichten,
ihnen etwas beizubringen,
auf der anderen Seite aber eben auch einen Charakter,
eine Person aus den Schuelern zu machen.
Und da versuchen wir eben sehr viel
in die Eigenverantwortung der Schueler zu geben,
das heisst, wir vertrauen darauf,
dass die Schueler in verschiedenem Alter faehig sind
und auch willig sind, das was sie gerne machen,
auch gut zu machen.
Sie machen beispielsweise eine Veranstaltung fuer die Schueler,
einen Abend, wo die Schueler ihre eigene Musik machen koennen
- Rockmusik - Rockcafé sagen wir da.
Oder sie bereiten vor ein Sportfest.
Dann kann ich mit ganz wenigen Lehrern
mich darauf verlassen, dass die Schueler das selbst organisieren.
Dadurch ist jeder Schueler, mehr oder weniger,
ein gutes Mitglied dieser Schule
und fuehlt sich der Schule auch verantwortlich,
das heisst, er schont auch die Moebel,
er geht mit den Buechern sehr sorgfaeltig um.
Und wir haben also keine sozialen Probleme."
Obwohl der Alltag in Staufen bedeutet,
bei Schritt und Tritt die Vergangenheit zu spueren,
ob Faustlegende, mittelalterliche Tradition
oder revolutionaere Vorfahren der Einwohner,
sind es die Menschen von heute -
jung und alt und alle dazwischen -
in der Kleinstadt Staufen,
deren Freundlichkeit freilich geruehmt wird,
die einen Besuch in Staufen unvergesslich macht!
Die mittelalterliche Kleinstadt Staufen ist eine Reise wert!
Auf Wiederseh'n!
Please send your comments to him at: glatz@mscd.edu.
Last modified: November 17, 1999.